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Video und Fotos-Großer Einsatz Israels im Westjordanland

Tote  gemeldet

Israels Armee hat in der Nacht auf Mittwoch eine größere Operation im besetzten Westjordanland begonnen. Nach Angaben des Militärs laufen A

nti-Terror-Einsätze in den nördlichen Städten Dschenin und Tulkarem, die als Hochburgen militanter Palästinenser gelten. Die palästinensischen Gesundheitsbehörden berichteten von mehreren getöteten Menschen. Der Einsatz könnte länger dauern.

Die israelische Armee machte noch keine detaillierten Angaben zu ihrem Einsatz. Nach Informationen der Nachrichtenseite Times of Israel könnte der Einsatz aber noch länger dauern. Quellen in der Armee zufolge sei die Operation auf mehrere Tage angelegt, berichtete die israelische Zeitung. Schwerpunkt der Operation sei vor allem die Region Tulkarem. Auch in der Stadt Dschenin und einem Flüchtlingslager nahe Tubas seien die Streitkräfte aktiv. Im Rahmen des Einsatzes seien mehrere gesuchte Palästinenser festgenommen worden, hieß es unter Berufung auf das Militär.

Medienberichten zufolge setzte die Armee neben zahlreichen Infanteristen auch Drohnen und Scharfschützen ein und zerstörte Infrastruktur mit Bulldozern. Laut dem Gesundheitsministerium im Westjordanland kamen bei der Operation fünf Menschen in dem Flüchtlingslager ums Leben sowie zwei in Dschenin. Drei weitere wurden nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds bei einem Drohnenangriff auf ihr Fahrzeug südlich von Dschenin getötet. Ob es sich bei den Getöteten um militante Palästinenser handelt, ist unklar.

Fahrzeuge der israelischen Armee in Tulkarm

APA/AFP/Jaafar Ashtiyeh
Die israelische Armee hat auch gepanzerten Fahrzeuge und Bulldozer im Westjordanland im Einsatz

„Die israelische Armee geht seit heute Nacht mit aller Macht in den Flüchtlingslagern von Dschenin und Tulkarem gegen ein islamistisch-iranisches Terrornetzwerk vor“, schrieb der israelische Außenminister Israel Katz auf X. Der Iran arbeite daran, ähnlich wie im Gazastreifen und dem Libanon „durch die Finanzierung und Aufrüstung von Terroristen sowie Schmuggel fortschrittlicher Waffen über Jordanien eine östliche Terrorfront gegen Israel in Judäa und Samaria (Westjordanland) aufzubauen“.

Auch Krankenhäuser umstellt

Die Nachrichtenagentur der Palästinensischen Autonomiebehörde, WAFA, meldete, eine große Anzahl an Militärfahrzeugen sei in Dschenin im Einsatz. Dem arabischen Sender al-Jazeera zufolge wurde die Stadt komplett abgeriegelt. Laut der israelischen Nachrichtenseite Ynet sollten von den Sicherheitskräften gesuchte Personen in Flüchtlingsvierteln in Dschenin und Tulkarem festgenommen werden.

Israelischen und palästinensischen Medien zufolge umstellten die Einsatzkräfte auch Krankenhäuser in beiden Städten und blockierten Krankenwagen. Die Armee kontrolliere den Zutritt zu den Klinikgebäuden, um zu verhindern, dass sich Militante dort verschanzen, meldete Ynet.

Al-Jazeera zufolge sollen Palästinenser die Soldaten unter anderem im Flüchtlingsviertel Nur Schams in Tulkarem mit Schusswaffen und Sprengsätzen attackiert haben. Zusammenstöße gab es laut dem Sender auch in anderen Ortschaften im Westjordanland.

Lage seit Oktober weiter verschärft

Die ohnehin gespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel mit rund 1.200 Toten am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg deutlich verschärft. Seitdem wurden im Westjordanland nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten mehr als 620 Menschen getötet. Die Angaben sind unabhängig kaum überprüfbar.

Schäden nach Drohnenangriff im Nur-Shams-Lager in Tulkarm

Reuters/Mohamad Torokman
Zu Wochenbeginn griff Israel Ziele im Westjordanland aus der Luft an

Vor allem in Dschenin und Tulkarem gibt es immer wieder Razzien der israelischen Armee. Erst am Montag kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei einem israelischen Luftangriff auf Nur Schams fünf Menschen ums Leben. Das Bombardement hatte nach Angaben der israelischen Armee militante Palästinenser zum Ziel.

Amnesty fordert EU-Sanktionen

Auch Gewalttaten israelischer Siedler gegen Palästinenser haben seit dem Oktober-Massaker zugenommen. Äußerst kritisch sieht Amnesty International die israelische Siedlungspolitik. Kurz vor neuen EU-Beratungen zum Nahost-Konflikt forderte die Menschenrechtsorganisation scharfe europäische Sanktionen.

In einem Brief an die Außenminister der 27 Mitgliedsstaaten und den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sprach sich Amnesty für ein umfassendes Waffenembargo und ein Verbot von Investitionen in bestimmte israelische Unternehmen und Banken aus. Zudem gehöre der Handel mit Gütern aus israelischen Siedlungen in besetzten Gebieten EU-weit verboten. Die Besatzung der palästinensischen Gebiete sei illegal und müsse schnellstmöglich beendet werden, so stehe es in einem im Juli veröffentlichten Gutachten des Internationalen Gerichtshofs.

Geisel im Gazastreifen befreit

Israel kämpft an mehreren Fronten. Fast täglich kommt es derzeit im Grenzgebiet zum Libanon zu Konfrontationen mit der Hisbollah-Miliz und anderen Gruppierungen mit Toten auf beiden Seiten. Zugleich ist das israelische Militär weiterhin im Gazastreifen im Einsatz. Am Dienstag konnte die Armee einen Erfolg vermelden: Israelische Spezialeinheiten befreiten eine im Oktober verschleppte Geisel.

Die Soldaten fanden Kaid Farhan Alkadi nach Armeeangaben unbewacht in einem der vielen Tunnel der Hamas im Gazastreifen. Es ist das erste Mal, dass israelische Einheiten eine Geisel lebend aus einem Tunnel der Hamas retten konnten. Die sieben zuvor befreiten Entführten waren von Einsatzkräften in teils blutigen Einsätzen aus Häusern im Gazastreifen geholt worden.

Bemühungen um Waffenruhe gehen weiter

Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 250 Menschen aus Israel in das Küstengebiet. Nach der zwischenzeitlich erreichten Freilassung Dutzender Geiseln dürfte die Hamas nach israelischer Zählung noch 108 Entführte in ihrer Gewalt haben. Wie viele davon noch am Leben sind, ist unklar.

Eine Freilassung von Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene ist weiterhin ein zentraler Punkt in den – bisher ergebnislosen – Verhandlungen über eine Waffenruhe. Israelischen Medienberichten zufolge ist geplant, dass eine israelische Delegation zu weiteren Gesprächen über ein Abkommen mit der Hamas nach Doha reist. Die indirekten Verhandlungen, bei denen Katar sowie Ägypten und die USA zwischen den Konfliktparteien vermitteln, treten seit Monaten auf der Stelle.

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